Festival zum 70-jährigen Jubiläum des Puppentheaters Halle
Eröffnung mit Plasticiens Volants (Frankreich) am 15. und 16. Juni 2024 auf dem Marktplatz in Halle - Idee/Konzeption: Andreas Hillger, Text: Andreas Hillger, Mitwirkende: Plasticiens Volants, TOOH Halle, Volksbühne am Kaulenberg Halle
... Sommerabend voll von Magie und aufgekratzter, generationenübergreifender, grundverspielter
Friedfertigkeit. Halle zeigt, dass eine Stadt lächeln kann (...) Das Puppentheater Halle machte es möglich, das diesen Abend aus Anlass seines 70. Geburtstages als Auftakt einer Festwoche seinem
Publikum und seiner Stadt schenkte, ermöglicht von der französischen Theatercompagnie Plasticiens Volants, die nach
einer Idee des Dessauer Schriftstellers Andreas Hillger Jonathan Swifts weltberühmte Romanfigur in Halles Mitte brachte. (...) Es braucht kein ausgefeiltes Skript für so einen zauberhaften Abend.
Dass da nur etwas völlig Unmögliches möglich gemacht wird, das ist mehr, als zu erwarten ist. (...) Besser geht’s nicht. Am Ende des Sonnabends strömten die Menschen zwischen den Beinen des Riesen
hindurch, mit dem sie gemeinsam zum Hallmarkt schritten. Die gespaltene als spielende Gesellschaft. Wer es nicht erlebt hat, wird es sich erzählen lassen.
Mitteldeutsche Zeitung, 17. Juni 2024, Christian Eger
von Jonathan Swift in einer Bearbeitung von Fabrice Bollon und Andreas Hillger, Uraufführung am 19. Juni 2024 im Rahmen der Festivalwoche des Puppentheaters Halle am Salzgrafenplatz; Musik: Fabrice Bollon, Text: Andreas Hillger, Musikalische Leitung: Fabrice Bollon, Mitwirkende: Andreas Martin Hofmeir (Tuba und Sprecher), Staatskapelle Halle
Diese hinreißende und außergewöhnliche Komposition wurde eigens zur Festivalwoche geschrieben, und zwar von Fabrice Bollon persönlich, dem Generalmusikdirektor der Staatskapelle. Der ist als
Komponist
zwar recht aktiv, als solcher in Halle aber noch nicht in Erscheinung getreten. Um den virtuos-sinnlichen, hintersinnigen Text des Dessauer Schriftstellers Andreas Hillger (frei nach Swift) zu
vertonen und dem vielleicht bekanntesten Tubisten Deutschlands ein Konzert auf den Leib zu schreiben, hat der Franzose so ziemlich alle Musikstile von französischem Barock bis Rap aus der
kompositorischen Schatzkiste geholt. (...) In fein gefassten Reimen lotet Andreas Hillger alle Tiefen und Absurditäten dieser philosophischen,
durchaus auch politischen Reise aus.
Mitteldeutsche Zeitung, 22. Juni 2024, Johannes Killyen
Odyssee - Oratorium, Musik: Christoph Reuter, Libretto und Liedtexte: Andreas Hillger, Musikalische Leitung: Christoph Reuter, Uraufführung am 17. März 2023 in Dessau zum Auftakt der Tage der Chor- und Orchestermusik in Dessau, Mitwirkende: Alexandra Koch, Burkhard von Puttkamer, Simon Köslich, Fürstsingers Philanthropinum (Leitung: Steffen Schwalba), Kammerorchester St. Laurentius, Musikschule "Kurt Weill" (Leitung: Frithjof Eidam), Soul Kids (Leitung: Elke Kaduk)
Interkontinentale Stückentwicklung des Ukwanda Puppets & Designs Art Collective aus Südafrika und des Staatstheaters Augsburg, Uraufführung im Staatstheater Augsburg am 12. Juli 2022, Vorstellungen Baxter Theatre Kapstadt im September 2022, Text: Andreas Hillger, Regie: Dorothea Schroeder, Bühne: Luyanda Nogodlwana, Kostüme: Marie Wildmann, Celia Hofmann, Musik: Fabian Löbhard, Mitwirkende: Siphokazi Mpofu, Sipho Ngxola und Luyanda Nogodlwana sowie Thomas Prazak, Franziska Rattay und Karoline Stegemann, gefördert im Fonds TURN der Kulturstiftung des Bundes
„Iskhalo somlambo – Der Ruf des Wassers“ ist kein Märchen, trägt aber eines in sich, genauso wie einen großen Zauber. (…) Ins Märchen hineingeschnitten werden harte Fakten über Firmen, die Wasser ausbeuten, Schnittblumen, luxuriösen Wasserverbrauch und wie man den vermindern kann. Der Abend wirkt: Er rüttelt auf und ist Poesie gleichermaßen.
Süddeutsche Zeitung, 14. Juli 2022, Egbert Tholl
Die poetisch und sehr sinnlich erzählte Geschichte kombiniert die Inszenierung mit Fakten über Wasser und den sorglosen Umgang damit und bereichert sie um eine dokumentarische Ebene, die oft performativ umgesetzt wird.
Augsburger Allgemeine, 14. Juli 2022, Birgit Müller-Bardorff
Auf der Märchen- und der Figurenebene entsteht eine eindrückliche Inszenierung, die vorführt, wie wir mit den Ressourcen dieser Welt umgehen.
Die Deutsche Bühne, 13. Juli 2022, Manfred Jahnke
Eine fantastische Schlossverführung, Uraufführung der Bühne7 e. V. im Schloss Köthen am 25. November 2021, Text: Andreas Hillger, Regie: Markus Bölling, Mitwirkende: Barbara Fressner, Andrea Ummenberger, Markus Bölling, Rolf Berg, Simon Köslich
Das nicht nur coronabedingt in kleine Gruppen aufgesplittete Publikum erfährt in knapp anderthalb Stunden an historischer Stätte einem Menge über die "Guten Geister" im Schloss - und genau das ist die Idee des Stückes: Es will zeigen, welch unschätzbares Erbe diese Persönlichkeiten hinterlassen haben. Man will neugierig darauf machen, die Geschichte dieser Stadt zu atmen und vor allem das Schloss zu erkunden. Mit dem Wandeltheater, das nicht zuletzt von der begeisternden Spielfreude der "Guten Geister" lebt, gelingt das auf erfrischende, unkoventionelle Art und Weise.
Mitteldeutsche Zeitung, 29. November 2021, Sylke Hermann
Das Fugger-Musical, Musik: Stephan Kanyar/Libretto und Songtexte: Andreas Hillger, Uraufführung des Theaters Augsburg, Freilichtbühne am Roten Tor, am 30. Juni 2018, Wiederaufnahme Juli 2022, Musikalische Leitung: Domonkos Héja, Inszenierung: Holger Hauer, Bühnenbild: Karel Spanhak, Kostüme: Sven Bindseil, Choreographie: Ricardo Fernando, Mitwirkende: Chris Murray (Jakob Fugger), Roberta Valentini (Sibylla sr.), Katharina Wollmann (Sibylla jr.), Holger Hauer (Welser), Elke Kottmair (Barbara Fugger), Gerhard Werlitz (Ulrich), Stanislav Sergeev (Georg), Thaisen Rusch (Luther), Opernchor und Ballett des Theaters Augsburg, Augsburger Philharmoniker
Dreifach ausgezeichnet mit dem Deutschen Musical Theater Preis 2018 und mit dem Sonderpreis des Augsburger Theaterpreises
Auf der vom Theater Augsburg allsommerlich bespielten Freilichtbühne am Roten Tor ist in diesem Jahr kein Klassiker zu sehen, sondern ein echtes Eigengewächs aus der Feder von Stephan Kanyar (Musik) und Andreas Hillger (Text).(…) Die beiden haben dabei alles richtig gemacht, um den historischen Stoff für das unterhaltsame Musiktheater aufzubereiten: Sie verdichten ihn zum einen auf seine symbolische Essenz, erfinden zum anderen geschickt eine Liebesgeschichte hinzu. Martin Luther und Kaiser Maximilian I. treten zwischen singenden und tanzenden Heerscharen farbenprächtig gekleideter Renaissancemenschen auf. Fugger erscheint unter ihnen als Inbegriff einer neuen Tatkraft, die Chris Murray mit kraftvollem Aplomb und bombensicherer Höhe singt und spielt. (…) Am Schluss darf also kräftig geseufzt werden an diesem sehr professionell gemachten Abend, den das Augsburger Premierenpublikum begeistert feiert.
Süddeutsche Zeitung, 2. Juli 2018, Michael Stallknecht
Alle Achtung, welch einen eisigen und treffsicheren Text Andreas Hillger dem genialen, aber eben auch profitgierigen Augsburger Kaufmann da auf den Leib geschrieben hat. „Gefühle kann ich mir nicht leisten, die bringen zu wenig Gewinn" singt der reichste Mann seiner Zeit, das Wertvollste, das er von seiner Ausbildung aus Venedig mitgebracht hat, ist das titelgebende "Herz aus Gold". Insofern erfasst das Musical überraschend ernsthaft und authentisch den Zeitgeist der Renaissance…
BR-Klassik, 2. Juli 2018, Peter Jungblut
Augsburg macht Theater über einen seiner ganz großen Söhne, Jakob Fugger (1459–1525), der nicht nur als reichster Mann seiner Zeit galt, sondern mit seinem vielen Geld auch in die Speichen des politischen Rades griff. Aber taugt das Geschäftsgebaren des berühmten Augsburgers tatsächlich für die Bedürfnisse eines Musicals? Andreas Hillger, der den Text für „Herz aus Gold“ schrieb, war sich der Problematik offenbar bewusst, und so hat er dem Fugger-Musical – der Titel verrät es ja schon – eine Lovestory verordnet. Die weiblichen Figuren, die den Kaufmann umschwirren, sind historisch verbürgt, die tatsächlichen Gefühlsbande zwischen Jakob, Sibylla und ihrer gleichnamigen Tochter jedoch großteils fiktiv. Das ist das gute Recht eines jeden Librettisten, und Hillger ist auch klug vorgegangen, indem er den Herzenskonflikt – Jakob gelingt es nicht, seine große Liebe zu gewinnen – zum sublimierten Motor für das geschäftige Tun des reichen Mannes werden lässt. (…) Dabei sind die Protagonisten von „Herz aus Gold“ ihrem Wesen nach so gar nicht mittelalterlich, muten in ihren zahlreichen Lebensratgeberweisheiten, die ihnen über die Lippen kommen – „Lernt selbst, euer Schicksal zu lenken … Versucht einfach, größer zudenken“ – sehr heutig an. Aber das ist natürlich ein Schachzug des gewieften Autors Hillger, um beim Publikum anzudocken. Stephan Kanyar hat Fuggers Kaufmannsglück und Liebesleid in Musik gesetzt, und er hat dem Musical mitgegeben, was des Musicals ist. (…) Reichlich Applaus schon zwischen den Szenen, am Ende Standing Ovations. Das Musical-Wagnis, mit „Herz aus Gold“ ein lokalhistorisches Thema für die Freilichtbühne zu entwickeln, scheint also geglückt.
Augsburger Allgemeine, 2. Juli 2018, Stefan Dosch
Wunderbar inszeniert! Es ist natürlich eine fiktive Geschichte, aber eine sehr emotionale Geschichte und zeigt auch die Verbundenheit der Familie Fugger mit Augsburg.
Maria Elisabeth Gräfin Thun-Fugger, 4. Juli 2018, in der BR Abendschau Der Süden
Doch wenn ein Musical sein Publikum bauchpinseln kann, dann dieses! Das wird in den ersten Minuten klar, wenn mit „Augsburg, Augsburg, Du herrliche Stadt“ zweieinhalb Stunden anheben, die auch aus der Ferne anreisenden Besuchern Respekt abnötigen.
Donaukurier, 2. Juli 2018, Sabine Busch-Frank
Beide Autoren haben früh erkannt, dass ein Werk über doppelte Buchführung, gekaufte Kaiserwahlen, Risikoinvestitionen in Silberbergbau und religiösen Zinsstreit nicht recht zündet – was auch mit Kirchentonarten und Renaissance-Musik im Freien schwierig wäre. Aus den Fakten, dass der junge Jakob schon als 14jähriger für das Handelshaus in Venedig tätig war, dort etwa 14 Jahre blieb, zurückkehrte, aber erst als 40jähriger eine 18jährige heiratete und diese Ehe kinderlos blieb – daraus konstruierten die Autoren eine nicht belegbare Liebeshandlung, die die trocken sprechenden Geschäftsbücherspalten und kalt berechnenden Finanzschiebereien menschelnd beleben soll. (…) Augsburg hat ein Stück Stadtgeschichte in bunten, lebenden Bildern.
Neue Musikzeitung, 1. Juli 2018, Wolf-Dieter Peter
Unter dem Titel „Herz aus Gold“ schufen Stephan Kanyar (Musik) und Andreas Hillger (Text) ein Werk, das auch hohen Ansprüchen durchaus gerecht wird. Dies wird durch die nahezu ausverkaufte Show und die Standing Ovations des gesamten Publikums bewiesen. (…) Die Uraufführung war ein mitreißender Abend, gespickt mit stimmiger Musik, die passend wirkte, obwohl sie modern war und immer nur einen leicht mittelalterlichen Touch hatte. Die Story war stimmig und die Inszenierung fast perfekt.
Musical1, 2. Juli 2018
Auf der anderen Seite wird beim genauen Hinhören der einzelnen Stücke die Wortkraft spürbar, für welche wohl Hillger von Intendant André Bücker als Autor des Musicals beauftragt wurde. Genauso verhält es sich mit der Musik. Stephan Kanyar ist hier wirklich ein phänomenales Gesamtwerk gelungen, das den Besucher einerseits durch die Verwendung vieler Kirchentonarten immer wieder in die Zeit um 1500 mitnimmt, andererseits machen die regelmäßigen Einwürfe anderer Genres wie Rock und Pop die Lieder modern und spannend. Das Titelstück „Herz aus Gold“ brilliert durch tolle Melodie und Text und wird von Chris Murray (Jakob Fugger) mit inbrünstiger Leidenschaft dem Publikum serviert. (…) Eine tolle Teamarbeit hat Früchte getragen und Bückers Mut hat sich ausgezahlt: Standing Ovations am Ende der Premiere und begeisterte Gesichter im Publikum beim Verlassen der Spielstätte.
a3Kultur, 3. Juli 2018, Julian Stech
Melanchthon-Oratorium, Musik: Christoph Reuter, Libretto und Liedtexte: Andreas Hillger, Musikalische Leitung: Michael Weigert, Uraufführung am 25. August 2018 in Jessen/Wittenberg, Mitwirkende: Barbara Berg (Sopran), Frank Roder (Sprecher), Chöre des Kirchenkreises Wittenberg, Paul-Gerhardt-Orchester, Mitglieder der Anhaltischen Philharmonie
Den Christen Melanchthon in den Mittelpunkt zu stellen, nicht zuerst den Gelehrten, vielmehr den Mittler zwischen Glauben und Vernunft, das war eine bemerkenswerte, erhellende Entscheidung Andreas Hillgers. „Lernend sollt ihr [Gott] erfahren / Staunend vor der Schonheit steh’n, / Und, gereift an Geist und Jahren, / Andächtig durchs Leben geh’n“, singt der Chor. Hillgers poetischer, geistreicher, von Plattitüden freier Sprache ist es zuerst zu verdanken, dass dieses Oratorium Tiefe hat, ohne sich dem Hörer durch intellektuelle Eitelkeit zu entziehen. Selbst wenn der echte Melanchthon zu Wort kommt. Christoph Reuters eingängige Musik bildet zu dieser Innigkeit bisweilen einen Kontrast. Sie ankert fest im Boden der Tonalität, steht stilistisch zwischen Musical und Symphonic Rock, ist dabei durchsichtig instrumentiert. Am besten ist sie, wenn sie rhythmische Fahrt aufnimmt.
Mitteldeutsche Zeitung, 28. August 2018, Johannes Killyen
Ein bewegter Stadtkrimi von Andreas Hillger, Folge 3 "Black Cash", Uraufführung am
17. Juni 2018 am Theater Augsburg, Regie und Kamera: David Ortmann, Buch: Andreas Hillger/David Ortmann/Kathrin Mergel, Mitwirkende: Klaus Müller, Marlene Hoffmann, Thomas Prazak, Linda Elsner
Kann das, was für über 1000 Folgen im Fernsehen gut ist, auch auf der Bühne funktionieren? Das Theater Augsburg macht seit dieser Spielzeit die Probe aufs Exempel mit dem „Tatort Augsburg“ und kann Erfolg vermelden: Äußerst gefragt sind die Vorstellungen, die die Zuschauer nicht nur mit der Herausforderung ihrer Kombinierfähigkeit auf Trab halten, sondern auch immer mit einer Tour durch ein Stadtviertel. Der Lokalkolorit in Orts- und Themenwahl und parodierende Sidekicks auf das Fernsehformat (die Titelmelodie, das bekannte Logo) punkten beim TV-erfahrenen Publikum.(...) Der Reiz liegt in der Erlebnistour, die den Augsburger „Tatort“ zum etwas anderen Theaterformat macht, durchaus mit Albernheitsfaktor, aber ausgesprochen vergnüglich.
Augsburger Allgemeine, 19.Juni 2018, Birgit Müller-Bardorff
Ein bewegter Stadtkrimi von Andreas Hillger, Folge 2 "Als die Bilder tanzen lernten", Uraufführung am
31. Dezember 2017 am Theater Augsburg, Regie und Kamera: David Ortmann, Buch: Andreas Hillger, Mitwirkende: Kai Windhövel, Sebastian Müller-Stahl, Roman Pertl, Anatol Käbisch, Theodore Ganger
Unter spannenden Umständen hat das Theaterpublikum Gelegenheit, das neue Kulturareal zu erkunden: Man wird zunächst von einem Maitre d`hote edel empfangen, mit Glühwein bewirtet und an Tischen platziert. Danach folgt eine Filmvorführung, denn die Geschichte spielt vor genau 100 Jahren, „als die Bilder laufen lernten“. Und als der Erste Weltkrieg gerade in seine heiße Phase eintrat und die Opfer der Zivilbevölkerung immer grotesker wurden. Dieser ernste Hintergrund, Auslöser auch für die Proteste und Revolten im Jahr 1918, ist die Blaupause für die Satire, mit der im Augsburger Tatort alles Hehre durch den Kakao gezogen wird...Und darum geht es offenbar hauptsächlich bei dem Format: Vergnügliche Unterhaltung mit einem geografisch passenden Plot.
Die Augsburger Zeitung, 9. Januar 2018, Halrun Reinholz
Diese zweite Tatort-Folge unterhält überzeugend, spannend, komisch, lehrreich (ja, auch das…) in unheimlich-aufregender Atmosphäre.
a3Kultur, Februar 2018
Ein bewegter Stadtkrimi von Andreas Hillger, Folge 1 "Zu neuen Ufern", Uraufführung am 6. Oktober 2017 am Theater Augsburg, Regie und Kamera: David Ortmann, Buch: Andreas Hillger, Mitwirkende: Sebastian Baumgart, Marlene Hoffmann, Natalie Hünig, Klaus Müller, Katharina Rehn
In Folge 1 wird allgemein und durchlässig „Zu neuen Ufern“ gestrebt – so der Titel: Ein Musentempel öffnet sich dem Verbrechen und der Fahndung (sowie dem Lokalpatriotismus) und die Augsburger Stadtteile wiederum werden sich der Reihe nach der aufklärerischen Schauspielkunst öffnen... (…) Am Rande der Ermittlungen, die in den Straßenschluchten der Stadt von so manchem Auto gekreuzt werden, stellen sich lauter kleine Augsburger Pro-Seminare ein: über die Breze an sich, über das mittelalterliche Wassersystem, über Kaiser Maximilian I., über das Theater und das ehemalige Schlößle in Lechhausen. Da kannste was erfahren. Aber jetzt mal im vollsten Ernst: Wer die durchschnittliche Durchschnittlichkeit der TV-„Tatort“-Dialoge kennt, der fährt mit dem Augsburger Theater-„Tatort“ deutlich besser. Witz, Hintersinn, schwarzer Humor und Eigenironie sind verknüpft (Buch Andreas Hillger). Man hat was zu kichern. Publikumskommentar auf dieser Schnitzeljagd für Fortgeschrittene: „Das ist das Beschte!“
Augsburger Allgemeine, 8. Oktober 2017, Rüdiger Heinze
Wie in jedem guten Tatort punktet der Plot mit Lokalkolorit und kleinen Spitzen auf örtliche Eigenheiten. Die Stadtführerin und Archäologin Dr. Karin Thielemann („mit Spezialgebiet Aquahygiene“), gespielt von Katharina Rehn, fesselt die Gruppe mit echten und erfundenen Fakten zur Stadtgeschichte und was zunächst ganz harmlos anfängt, entpuppt sich als (theater-)vergnügliche „Mörderjagd“ quer durch die Stadt nach Lechhausen, wo der Fall unter hochdramatischen Umständen gelöst wird. (…) hat für sein Buch die Augsburger ziemlich gründlich studiert und ihre Ecken und Kanten ohne jede Bosheit satirisch verwertet. Das lässt den Theaterabend zu einem heiteren Ritt durch Stadtgeschichte und –gegenwart werden.
Die Augsburger Zeitung, 8. Oktober 2017
Elbe-Oratorium, Uraufführung am 23. Juni 2017 als 1. Wittenberger Abend auf der Schlossbühne Wittenberg, Komposition: Christoph Reuter/Cristin Claas, Lieder und Texte: Andreas Hillger, Mitwirkende: Kreismusikschule Wittenberg/ Aufführung am 12. Februar 2018 in der Laeiszhalle Hamburg durch das Walddörfer-Gaymnasium, Leitung: Claudia Cerachowitz
Vollbracht wurden zwei Kunststücke: Zum einen ist es dem Dessauer Theaterautor Andreas Hillger gelungen, innerhalb von höchstens 80 Minuten eine facettenreiche Flussfahrt von der Quelle der Elbe bis zu ihrer Mündung hinzulegen - mit Bezügen in die Historie ebenso wie in die Gegenwart. Zum anderen hat der Komponist und Pianist Christoph Reuter aus Berlin (in Zusammenarbeit mit der Sängerin Cristin Claas) eine Musik geschrieben, die besonders Klassiker der Hochkultur zitiert (von Smetana über Weber, Weill, Luther, Telemann...) und doch auch den zeitgenössischen Sound (der Jugend) mit einbezieht
Mitteldeutsche Zeitung, 26. Juni 2017, Corinna Nitz
Schauspiel von Andreas Hillger, Theatergsindl Ehingen, Uraufführung beim Kirchentag auf dem Weg in der Marienkirche Dessau am 25. Mai 2017, Inszenierung: Walter Huber
Ein starkes Stück hat Theaterautor Andreas Hillger da der Theatergruppe der Ehinger Kirchengemeinde anvertraut. Und das Ensemble um Pfarrer Walter Huber war offensichtlich in der Lage, dieses stimmig umzusetzen. (...) Das Stück hat viele erkenntnisreiche Dialoge, aus denen eine Menge zu erfahren ist aus der Lebens- und Geisteswelt Luthers und seiner Zeit. (...) Jeder der vielen Frauenfiguren hat der Autor starke Einzelmomente zugebilligt.
Fränkische Landeszeitung, 19. Juni 2017, Jürgen Binder
Ein Lutherstück zum Reformationsjubiläum ist keine schlechte Idee. Vor allem wenn man sich wie Andreas Hillger die Klischees, die Legenden und Mythen zur Brust nimmt. Vom Luther auf dem Sockel bleibt bei ihm nicht viel übrig, der Mann war Mensch, was deutlich wird, wenn ihm der Teufel süffisant unter die Nase reibt, dass er statt trockenen Brotes lieber Pasteten verspeist.
Mitteldeutsche Zeitung, 27. März 2017, Karina Blüthgen
Ein bewegter Krimi in der S-Bahn von Andreas Hillger, Uraufführung im Rahmen des Festivals "Matchbox 2016" in Heidelberg am 2. Oktober 2016, Inszenierung und Video: David Ortmann, www.matchbox-rhein-neckar.de
Im Tatort Neckartal wird nicht auf der Guckkastenbühne eines Theaters ermittelt, sondern im wohl aufwändigsten Bühnenbild überhaupt: in den Straßen, Städten, auf den Bahnhofsvorplätzen und – ja, sogar in den S-Bahnen der Region. Immer wieder schlagen projizierte Videosequenzen und liebevolle Stereotypen den Bogen zur beliebtesten Fernsehserie der Deutschen, und doch war der „Tatort“ noch nie so unmittelbar, war das Publikum niemals zuvor der Aufklärung des Falls so nah!
Des Kaisers neue Kleider
Puppenspiel nach Hans Christian Andersen von Andreas Hillger, Uraufführung am Anhaltischen Theater Dessau am 25. September 2016, Inszenierung: Helmut Parthier
Luther-Lustspiel von Andreas Hillger, Uraufführung am Lutherhaus Wittenberg am 15. Juli 2016,
Inszenierung: David Ortmann, www.martin-ante-portas.de
In der Staatskanzlei ist der Teufel los - jedenfalls in jener, die Andreas Hillgers gelungenem Luther-Lustspiel „Martin ante Portas“ als Bühne auf der Bühne dient.(...) Blumen und Lob sollen gerecht auf den Autor, den Regisseur David Ortmann und zumal auch auf die drei Darsteller verteilt werden.(...) Höchst intelligent und sehr vergnüglich, wie hier der Faden von Luthers Zeiten in die Gegenwart gesponnen wird - bis hin zu all den unglaublichen Luther-Souvenirs, die dem Volk das Geld aus der Tasche ziehen sollen. Man kann es durchaus als einen modernen Ablasshandel sehen. Und sich bestens amüsieren dabei.
Mitteldeutsche Zeitung, 18. Juli 2016, Andreas Montag
Andreas Hillger hat eine Zeitreise aus dem Heute zurück in die Lutherzeit geschrieben, ohne dass der Raum verlassen werden muss (...) Das hat Andreas Hillger sehr schön szenisch gelöst, dass man immer von der einen Ebene in die andere zurück springt (...) Wenn man in diesem Projekt eine Botschaft erkennt, dann ist das, wir wollen dem Publikum dienen, und das kann wunderbar sein. So muss Sommertheater sein.
MDR Kultur Radio, 16. Juli 2016, Wolfgang Schilling
Schauspiel von Andreas Hillger, Uraufführung in der Marienkirche Dessau am 18. September 2015
Inszenierung: Silke Wallstein
(Er)kenntnisreich und mit bisweilen derbem Humor gewürzt, beleuchtet das Theaterstück von Andreas Hillger Leben und Wirken jenes Malers, der 500 Jahre nach seiner Geburt erst beginnt, aus dem Schatten eines übermächtigen Vaters herauszutreten. … Die Kulisse, auf der alles spielt, ist stets die gleiche und doch immer eine andere. Mit wenigen Elementen, bestehend aus Würfeln und Stellwänden, die wahlweise als Stuhl, Tisch, Bett, Bank oder Kanzel dienen, [lassen sich] stets neue Szenen im wahrsten Sinne des Wortes bebildern. Sie sind allesamt mit Cranach-Werken bezogen. Was für ein Bild.
Mitteldeutsche Zeitung, 22. September 2015, Stefanie Hommers
Musical, Musik: Stephan Kanyar/Libretto: Andreas Hillger, Uraufführung im Anhaltischen Theater Dessau am 2. Juli 2014, Musikalische Leitung: Daniel Carlberg, Inszenierung: Christian von Götz, Ausstattung: Ulrich Schulz, Choreographie: Carlos Matos
Casanova als Bühnenfigur, das gab es nicht oft - vielleicht, weil die Gattung der Verführungsdramen von einem anderen Herzensbrecher bestimmt wird: Don Giovanni. In Dessau vereint Textautor Andreas Hillger beide Figuren zu einer und hebt diese zur Musik von Stephan Kanyar und in der Regie von Christian von Götz auf die große Musicalbühne. Am Freitag feierte "Casanova" Uraufführung und bot als Alternativprogramm zur Fußball-WM alles, was ein Musical braucht: eine gute Story, große Gefühle, starke Darsteller, eine ordentliche Bühnenshow und Musik fürs Herz.
Mitteldeutsche Zeitung, 7. Juli 2014, Johannes Killyen
Als Autor ist Andreas Hillger (47) längst auf den Librettisten-Geschmack gekommen. Jetzt hat er sich das Leben Giacomo Casanovas (1725-1798) vorgenommen, noch mal DaPontes „Don Giovanni“ Revue passieren lassen und es zu einer flotten Melange aus Balladen, Duetten und Ensembles verdichtet, in drei Akte unterteilt und mit Lust am gereimten Parlando zur Vorlage für den Komponisten Stefan Kanyar (42) gemacht.
Neue Musikzeitung, 7. Juli 2014, Joachim Lange
Dessau erlebte einen Triumph. „Casanova“ also, als Musical. Kann das funktionieren? Es kann! Stephan Kanyar hat ein großes Stück komponiert mit hinreißenden Songs; Andreas Hillgers kluge Texte passen. Casanovas Leben sinnlich, familienfreundlich und dabei intelligent zu erzählen, ist geglückt: Dieses Musical hat das Zeug, Weltkarriere zu machen. Ab nach New York!
BILD, 7. Juli 2014, Wolf Dieter Kröning
Mit Casanova ist Hillger und Kanyar ein Werk gelungen, welches anderen Dramamusicals in keinem nachsteht. Das Dessauer Theater hat wieder einmal bewiesen, das es mit Solisten/innen, Ensemble, Chor und Ballett eine harmonische Einheit bildet und nicht gekürzt oder wegrationalisiert werden darf.
musicalboulevard.de, Juli 2014, S. Finger
Man nehme die Story eines alten Frauenhelds, dazu eine Handvoll Musical-Songs mit Mitsing- und Einfühlpotenzial, bunt schillernde und opulente Kostüme und die volle Bandbreite an Bühneneffekten, dazu zwei Musicalstars. Das Ergebnis ist die Uraufführung des Musicals "Casanova" am Anhaltischen Theater Dessau... Wer kennt sie nicht, die Geschichte um den berühmten Casanova, den Frauenhelden, Herzensbrecher und Verführer. In diesem Musical wird jedoch eine andere Seite Casanovas betrachtet, seine Suche nach der unerfüllten und wahren Liebe. Komponist Stephan Kanyar und Autor Andreas Hillger mischen in "Casanova" Fiktion mit historischen Fakten.
thatsMusical.de, 12. Juli 2014, Susi Kaden
Schauspiel von Andreas Hillger, Uraufführung im Historischen Eichenkranz Wörlitz am 4. September 2014, Inszenierung: Silke Wallstein
Heiter vermengt das Stück Verbürgtes und Erfundenes - bis hin zu den Schüssen, die der rebellische Publizist Rebmann am Ende abfeuert, bevor ihn die Wirtin überwältigt.
Mitteldeutsche Zeitung, 6. September 2014, Andreas Montag
Die Darsteller leben ihre Rollen aktionsreich aus. Das Stück hat kurzweiligen, unterhaltsamen und auch humorvollen Charakter, mit durchaus auch bildenden Sequenzen. Die Besucher suchen dann treppauf, treppab und über die Straße - eine pfiffige Art aktiven Kennenlernens des restaurierten Gebäudes, zudem bei hereinbrechender Dämmerung manch reizvoller Blick in den Park geworfen werden kann - gruppenweise die einzelnen Protagonisten in den ihnen zugewiesenen Zimmern (mit den Originalnamen) auf.
Volksstimme, 10. September 2014, Helmut Rohm
von John Gay und Johann Christoph Pepusch neu gefasst und musikalisch angereichert von Christoph Reuter und Cristin Claas mit Texten von Andreas Hillger unter Mitarbeit von André Bücker, Uraufführung am Anhaltischen Theater Dessau am 22. Februar 2014, Inszenierung: André Bücker, Musikalische Leitung: Daniel Carlberg, Bühne: Jan Steigert, Kostüme: Suse Tobisch
Der Versuch von Regisseur André Bücker und Dramaturg Andreas Hillger, die "Bettleroper" mit Gegenwart aufzuladen, mit ihr selbst Kulturpolitik zu werden, er mündet in eine Form politischen Theaters, die zugleich großartig, unheimlich und etwas hilflos wirkt. Man hört Zeilen wie "Haseloff, Bullerjahn, kleiner Geist im Größenwahn" mit derselben Wirkung wie vor 30 Jahren Witze über die DDR-Führung. Das Lachen befreit, ändert nichts, ist dafür aber auf fatale Weise an den heute an sich albernen Gedanken gekoppelt, wie mutig das sei.
Niemand wird ihnen vorwerfen können, sie hätten nichts gesagt und getan. Der Beifall war frenetisch.
nachtkritik, 23. Februar 2014, Matthias Schmidt
In Dessau weiß man sich zu wehren. Nicht nur die Musik der 1728 uraufgeführten »Beggar's Opera« von John Gay und Johann Christoph Pepusch wurde nun in einer musikalischen Neufassung von Christoph Reuter und Cristin Claas bearbeitet, sondern auch der Text, und zwar von Andreas Hillger und André Bücker. Ganz im Sinne von Gay/Pepusch und Brecht/Weill ist im Anhaltischen Theater eine bissig-satirische Fassung zur Aufführung gekommen, die mit heftiger Kritik an den sogenannten "Strukturanpassungen", die Sachsen-Anhalts Kultusminister als "Sparkeule" für das traditionsreiche Theater vorgesehen hat, wahrlich nicht spart.
Das Opernglas, April 2014, Jürgen Gahre
In der Dessauer Fassung ist die „Beggar’s Opera“ nur noch Aufhänger für eine kulturpolitische Demonstration. Der Dramaturg Andreas Hillger hat in die bekannte Handlung einen Ministerialdirigenten namens Hopeman eingeschleust, der die Schauspieler nachhaltig daran hindert, ihre Arbeit zu tun, mit unsachgemäßen Kommentaren, kuriosen Einsparungsvorschlägen und ungebetener Berufsberatung für die Zeit nach der Schließung: eine Collage von Originalzitaten der Politiker aus den aktuellen Debatten.
Opernwelt, April 2014, Ekkehard Pluta
In diesem Mr. Hopeman haben der Dramaturg Andreas Hillger und der regieführende Generalintendant André Bücker alles gebündelt, was ihnen seit Jahren von der sogenannten Kulturpolitik um die Ohren gehauen wird, und es in einem Akt der revolutionären Verzweiflung in eine Karikatur gekippt, die sich sehen lassen kann, obgleich sie hier alles andere als gern gesehen ist.
Neues Deutschland, 25. Februar 2014, Martin Hatzius
Der angespitzten Autorenfeder von Andreas Hillger (und Bücker) merkt man an, dass sie im Auge des Orkans arbeiten, wissen, wovon sie reden (lassen). Für sich genommen ist dieser Text so eine Art Essay zur Lage in einem Land, in dem kulturpolitische Ignoranz und Phantasielosigkeit großkoalitionär in Stein gemeißelt sind. Doch es kippt nicht in die Betroffenheitsrethorik, denn es funktioniert auch als flotte Vorlage für handgemachtes Theater.
Die Deutsche Bühne, Februar 2014, Joachim Lange
Musik: Benjamin Britten, Text: Andreas Hillger, Uraufführung im Anhaltischen Theater Dessau am 1. Juni 2013, Anhaltische Philharmonie, Sprecher: Karl Thiele
Eine theatrale Lustbarkeit im Dessauer Georgengarten, Text: Andreas Hillger, Uraufführung am 31. August 2013 im Georgengarten, Theaterproduktion des Förderkreises Theater Provinz Kosmos e.V. in Kooperation mit der Stiftung Bauhaus Dessau und dem Anhaltischen Theater Dessau, Regie: Silke Wallstein
Die Inszenierung "Goethes Klee" (Regie: Silke Wallstein) von Theater Provinz Kosmos und Anhaltischem Theater ist ein zweistündiger Spaziergang mit acht komödiantischen Zwischenstationen...Ausgewählt hat Goethes und Klees Lyrik und Prosa Dramaturg Andreas Hillger, der auch die in Versform gehaltenen locker-flockigen Zwischentexte verfasste, die vor allem von Frau Muse 1 gesprochen werden.
Mitteldeutsche Zeitung, 2. September 2013, Kai Agthe
Ein bewegter Stadtkrimi von Andreas Hillger, sechs Folgen seit Herbst 2012 bis Sommer 2015, "Onkel Ju" (12. Oktober 2012), "Rohes Neues Jahr" (31. Dezember 2012), "Die geflügelte Schlange" (14. März 2013), "Sieben auf einen Streich" (26. Dezember 2013), "Fressen Pinguine Eisbären" (4. April 2014), "Brückentag" (30. Mai 2015), Altes Theater Dessau, Regie und Video: David Ortmann
Restlos ausverkauft waren Donnerstag und Freitag die Vorstellungen im Alten Theater, wo die Zuschauer nach bewährtem Vorgehen zu Beteiligten wurden und mit dem Ermittler-Duo im Einsatz sein durften. Spannung, Humor und Lokalkolorit gehören zur Rezeptur erfolgreicher TV-Tatorte. Am Anhaltischen Theater kommt dazu, was Fernsehen nicht kann: die Interaktion mit dem amüsierten Publikum. Man muss kein Prophet sein für die Vermutung, dass Autor Andreas Hillger, Regisseur David Ortmann und Dramaturgin Sabeth Braun auf dem Weg sind, eine Kultserie zu etablieren. Mitteldeutsche Zeitung, 19. März 2013, Johannes Killyen
Textcollage von Andreas Hillger, Uraufführung am 9. September 2012 in der Heinrich-Böll-Stiftung Berlin, Szenische Einrichtung: David Maß, mit Cristin König, Anne Müller, Regine Zimmermann und Ulrich Matthes, www.boell.de
Wenn man sie geschickt zusammenfügt, passen die Texte wirklich erstaunlich zusammen: Kreons Reden vom Wohl des Staats, geschrieben von Sophokles in der "Antigone" vor 2000 Jahren, und die Schlussplädoyers der drei Mitglieder der regierungskritischen Gruppe Pussy Riot, vorgetragen von ihnen selbst am 13. August 2012 vor dem Chamowniki-Gericht in Moskau. Wie Antigone sprechen hier auf der einen Seite drei Frauen, die sich dem Gesetz widersetzen. (...) Es liegt eine informative Kraft in dieser Lesung in der Heinrich-Böll-Stiftung. Man erhält einen Einblick, worüber vor dem Moskauer Gericht gestritten wurde und kann bestens nachvollziehen, wie die drei Frauen ihre Aktion in den Schlussplädoyers (nachlesbar auf www.freepussyriot.org) mit genauen Argumenten verteidigten und dass sie der Kunst eine wichtige Rolle beimessen, um etwas zu verändern.
Nachtkritik, 9. September 2012, Simone Kaempf
Textautor Wallis hat sich tief in die Befindlichkeit des reisenden Wundarztes hineinversetzt... Wallis lässt Taylor am Ende seines Lebens Bilanz ziehen, nicht übermäßig an sich zweifelnd, obwohl ihm der eine oder andere Misserfolg – Gott ist am Ende eben doch stärker – zu denken gibt. Sprachlich ist der gereimte Text der Literatur des 18. Jahrhunderts angenähert. Brückner spricht ihn mit eindrucksvoll müder, resignierender Stimme, als sei Taylor schon im Abschied von dieser Welt begriffen.
Göttinger Tageblatt, 28. Mai 2012, Michael Schäfer
Eben diesem Taylor hat Autor Frank Wallis sein 2012 uraufgeführtes Stück gewidmet – eine Lebensbeichte des Quacksalbers in altertümlichen Versen wie: „Ich half Tausenden aus höchster Pein, ich suchte Rat, wo andere versagten, in Finsternis trug ich mein Licht hinein.“ Nicht jedem Schauspieler dürfte ein solcher Text gelingen, bei Brückner klang er so kostbar wie Musik.
Hessische Niedersächsische Allgemeine, 1. Mai 2016, Georg Pepl
Kinderoper, Musik: Christoph Reuter, Libretto: Andreas Hillger (als August Buchner), Uraufführung am 10. März 2012 im Anhaltischen Theater Dessau beim Kurt Weill Fest 2012, Regie: Silke Wallstein, Musikalische Leitung: Stefan Neubert
Die originelle Kinderoper ... ist einerseits inspiriert von der Dreigroschenoper und deren barocker Vorlage, der Beggar´s Opera, andererseits von Erich Kästners Kinderbuch "Emil und die Detektive"... der Reiz des Stückes liegt in den einzelnen Stationen und dem entfalteten Berlin-Panorama... August Buchners Texte bringen es fertig, Brecht unter der Hand zu parodieren und trotzdem ganz eigene Geschichten zu erzählen.
Der Neue Merker, Mai 2012, Andreas Hauff
Verweise auf künstlerische Vorlagen müssen Komponist und Autor sichtlich Freude bereitet haben. Text und Musik von "Oskar und die Groschenbande" stecken voller Anspielungen - so klingen in Reuters Pop-Kompositionen Jazz- und Swing-Zitate der amerikanischen "Golden Twenties" unverkennbar an, und Buchners Text erschöpft sich nicht in unzähligen Wortspielen. Brechts Kommissar Brown wird eingedeutscht - und in der Kinderbande fehlen Bertolt und Kurt natürlich nicht. Die Synthese dieser Sphären par excellence ist sicherlich die Ballade von der Kuhdamm-Polly (herrlich frech: Hannah Fricke), eine Variation zu Weills "Seeräuberjenny".
Mitteldeutsche Zeitung, 13. März 2012, Franz Werfel
Musik: Camille Saint-Saëns (1886) und Guillaume Conneson, Zwischentexte: Andreas Hillger, Uraufführung am 14. Oktober 2011 als Konzert des Werkleitz Festivals Halle, Musikalische Leitung: Philipp Barczewski, Sprecherin: Susanne Hessel // weitere Aufführungen: Staatskapelle Halle (Sprecher Melanie Hirsch), Impuls Festival Mitteldeutsche Kammerphilharmonie (Sprecher Jäckie Schwarz), Anhaltische Philharmonie Dessau (Sprecher Silke Wallstein), kammerorchester basel (Sprecher Jürg Kienberger)
Schauspiel von Andreas Hillger (als Frank Wallis), Uraufführung am 14. Juli 2011 als Produktion der Bühne Wittenberg im Lutherhof, Regie: David Ortmann, Bühne und Kostüme: Suse Tobisch, mit Dirk Böhme, Haye Graf, Frank Roder, Tina Rottensteiner & Silke Wallstein
Frank Wallis’ Stück und David Ortmanns Regie sowie Suse Tobischs Bühne und Kostüme bieten den Zuschauern die Gelegenheit, mit viel Spaß manch, auch überhöhtes, Detail zu entdecken und andererseits köstlichen Szenen – wie der ›Küchenschlacht‹ – zu folgen.
Volksstimme, 18. Juli 2011, Helmut Rohm
Der geistreiche Bühnenspaß ... um den Reformator Martin Luther und Katharina von Bora, seine Zukünftige, versteht sein Publikum trefflich zu unterhalten.
Mitteldeutsche Zeitung, 19. Juli 2011, Andreas Montag
Schauspiel von Andreas Hillger (als Frank Wallis), Uraufführung am 15. Juli 2010 im Garten des Melanchthonhauses Wittenberg, Regie: David Ortmann, Bühne und Kostüme: Suse Tobisch, mit Dirk Böhme, Haye Graf, Frank Roder, Tina Rottensteiner & Silke Wallstein
... flott und frech führt der junge Regisseur David Ortmann, der am Anhaltischen Theater engagiert ist, durch den anspielungsreichen Text von Frank Wallis - ein Autor, nach dem im Stück wiederholt gefahndet wird. Der Vorzug des Stückes ist, dass es sich eben nicht auf das Abhaspeln eines historischen Tatbestandes beschränkt, sondern die aktuelle Misere namentlich der kleineren und freien Bühnen in Deutschland als Rahmen um die Binnenhandlung legt ... Wie die fünf sich aber durch die doppelte Handlung hangeln, ist eine Liebeserklärung an das Theater … Am Ende geht es, wie nicht anders zu erwarten, gut aus. Schließlich haben wir ein Sommertheater gesehen und wollten gute Laune abholen, ohne auf Intelligenz verzichten zu müssen.
Mitteldeutsche Zeitung, 16. Juli 2010, Andreas Montag
In Frank Wallis’ »Jagd auf Junker Jörg«, von der Bühne Wittenberg im Garten des historischen Melanchthon-Hauses losgetreten, muss sich Luther als sinnenfreudiger Kartenklopp-Kumpel von Philipp Melanchton gegen weibliche Zudringlichkeiten und ein Mordkomplott zur Wehr setzen. Doch eigentlich geht es gar nicht um Luther. »Jagd auf Junker Jörg« ist eine jener Geschichts- und Klassiker-Parodien, an denen man kaum herummäkeln kann, weil sie jeden möglichen Einwand schon selbst erheben. Hier wird Theater auf dem Theater gespielt…
Nachtkritik, 10. August 2010, Georg Kasch
„JJJ" funktioniert als Stück im Stück, als Theater auf dem Theater. Die Anleihen bei der Commedia dell'arte sind deutlich, große Teile wirken so, als improvisierten die Schauspieler aus dem Stehgreif … Ansonsten war bei der Uraufführung von „JJJ" so ziemlich alles anders: wohltuend unterhaltsam, witzig, aber niemals flach, getragen von fünf exzellenten Schauspielern, deren unbändige Spielfreude sich sehr schnell auf ein dankbares Publikum übertrug.
Supersonntag, 19. Juli 2010, Wolfgang Gorsboth
In die Texte sind geistreiche Gags, reizvolle Wortspielereien und treffliche Anspielungen auf die Historie und die gesellschaftliche und Wittenberger Gegenwart eingebaut. Fast immer Szenenbeifall.
Volksstimme, 17. Juli 2010, Helmut Rohm
Musikalisches Spiel von Andreas Hillger (als Frank Wallis), Uraufführung am 8. Juni 2010 in den Franckeschen Stiftungen im Rahmen der Händelfestspiele Halle, Regie: Silke Wallstein, Musikalische Leitung: Frank Steffen Elster
Das Prinzip Zeitmaschine macht's möglich: Hogarths Welt trauert um den toten Händel, die Kids von heute rappen dessen Biografie. Eine witzige Konstellation, zumal während der fiktiven Begegnung gesellschaftliche, künstlerische, ja sogar kulturpolitische Themen angerissen werden: die Kastration, das Urheberrecht, die Medien, der Wert der Stille, des Theaters.
Mitteldeutsche Zeitung, 9. Juni 2010, Ute van der Sanden
Theatertour in die Zeit des Umbruchs an sieben Schauplätzen der historischen Lutherstadt Wittenberg von Andreas Hillger (als Frank Wallis), Uraufführung am 16. Juli 2009, Regie: André Bücker, Ausstattung: Suse Tobisch
Theaterstück, musikalische Andacht, Gottesdienst: All dies steckt in diesem szenischen Gemeindekonzert … Dafür, dass es dennoch allenthalben funktionieren wird, sorgt das Gerüst dieses "Choratoriums" von August Buchner - sein frommer Text, der ein verzweifelter, renitenter, suchender ist. Seine emotionale Kraft und herzenswarme Poesie bezieht er aus der Geschichte, die er erzählt, und den sprachgewaltigen Bildern, die er findet. Frank Roder deklamiert ihn auswendig, als fände er ihn im Moment des Sprechens - widerstrebend zum Gesang oder mit ihm im Einklang.
Mitteldeutsche Zeitung, 28. Juni 2007, Ute van der Sanden